FC Gloria Salon – Viennale 2025

25. Oktober 2025

16:30 Uhr |📍METRO Kinokulturhaus
Freier Eintritt

GESPRÄCH mit EVA NEYMANN, OLGA KOSANOVIĆ und LISA POLSTER
Filmen im Schatten der Macht

Filme entstehen nie im luftleeren Raum. Ganz aktuell zeigt sich, wie restriktive Strukturen die künstlerische Arbeit beeinflussen, aber auch, welche Möglichkeiten Filmemacherinnen finden, um darauf zu reagieren. Wie entwickeln sie die jeweils „passende“ Form für die filmische Auseinandersetzung? Welche Rolle spielt das dokumentarische Arbeiten? Und: Welche Kraft des Widerstands überträgt sich von den Protagonist:innen auf die Regie? Andrea Ernst spricht mit Eva Neymann (WHEN LIGHTNING FLASHES OVER THE SEA), Olga Kosanović (NOCH LANGE KEINE LIPIZZANER) und Lisa Polster (BÜRGLKOPF) darüber, wie unter Bedingungen des Krieges und auoritärer Strukturen Filme entstehen – und wie sich im Kino Zwischenräume öffnen, in denen sich jeder Mensch wiederfinden kann.

Eva Neymann (geb. 1974 in der Ukraine) ist Regisseurin und Drehbuchautorin mit ukrainisch-deutschem Hintergrund. Nach einem Jurastudium in Marburg absolvierte sie die Regieklasse der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihr Abschlussdokumentarfilm Wege Gottes (2006), wurde mit dem First Steps Award ausgezeichnet, ihr Spielfilmdebüt At the River (2007) wurde international gezeigt, House with a Turret (2012) gewann u.a. in Karlovy Vary und Tallinn, und Song of Songs (2015) lief erfolgreich auf internationalen Festivals. Eva Neymanns Spiel- und Dokumentarfilme zeichnen sich durch die Verbindung einer poetischen Bildsprache mit gesellschaftlich relevanten Themen aus. Sie lebt und arbeitet in Berlin und reist regelmäßig in die Ukraine.

Olga Kosanović (geb. 1995 in Österreich) ist eine Regisseurin und Drehbuchautorin mit serbischem Pass. Die Absolventin der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien studierte bei Angela Schanelec an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Filmakademie FAMU in Prag. In ihren Arbeiten, die auf zahlreichen internationalen Festivals liefen und vielfach ausgezeichnet wurden, thematisiert sie Fragen der Identität und Zugehörigkeit auf humorvolle Weise. Ihr Dokumentarfilm Genosse Tito, ich erbe (2020) gewann den 3sat-Nachwuchspreis beim Internationalen Kurzfilmfestival Oberhausen. Land der Berge (2023) wurde 2025 mit dem Österreichischen Filmpreis für den besten Kurzfilm und dem Publikumspreis beim Max Ophüls Filmfestival (2024) ausgezeichnet. Ihr Langfilmdebüt Noch lange keine Lipizzaner (2025) feiert seine Weltpremiere beim Max Ophüls Filmfestival und läuft aktuell sehr erfolgreich in den österreichischen Kinos. Neben ihrer Tätigkeit als Regisseurin unterrichtet sie an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und der Hertha Firnberg Schule in Wien.

Lisa Polster (geb. 1996 in Österreich) ist Regisseurin und Drehbuchautorin. Nach dem Abschluss der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien war sie mehrere Jahre in der Sozialarbeit tätig. Von 2020 bis 2025 studierte sie an der Filmuniversität Konrad Wolf in Babelsberg Drehbuch und Dramaturgie. Ihr Kurzspielfilm Oh Katharina (2023), eine queer-feministische Aneignung des Heimatfilmgenres, wurde auf vielen internationalen Festivals gezeigt.  Mit ihrem Dokumentarfilmdebüt Bürglkopf (2025), in dem sie die Lebensrealität von Asylsuchenden in einem sogenannten Tiroler Rückkehrzentrum thematisiert, gewann sie den Großen Diagonale-Preis für den besten Dokumentarfilm. Lisa Polster lebt und arbeitet in Berlin.

Moderation: Andrea Ernst
Konzeption: Barbara Eppensteiner

Fotocredits: Lisa Polster (© Konrad Schlaich), Eva Neymann (© Serge Poliakov), Olga Kosanović (© Harald Wawrzyniak)

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