Kinosalon 17:
Gästin Tatjana Turanskyj

Filmstil aus "Top Girl": Rotes Licht auf eine junge Frau

18. November 2017, 20 Uhr,
Admiral Kino, Burggasse 119, 1070 Wien

Film: Top Girl oder La déformation professionnelle

Tatjana Turanskyj ist Drehbuchautorin, Feministische Regisseurin (Eine flexible FrauTop Girl oder la déformation professionnelle, Orientierungslosigkeit ist kein Verbrechen), Performerin und Mitbegründerin von ProQuote Regie.

Tatjana Turanskyj präsentiere ihren Film Top Girl oder La déformation professionnelle (Berlinale 2014) und sprach im Anschluss an das Screening mit Wilbirg Brainin-Donnenberg (FC Gloria, Drehbuchforum Wien) über ihre Arbeit, über feministisches Filmemachen und politisches Engagement.

Im Anschluss luden wir zu einem Glas Wein und zu Gesprächen ins Foyer.
Eintritt frei – Anmeldung unter kassa@admiralkino.at

Dieser Kinosalon fand in Kooperation mit dem Institut für Soziologie (Eva Flicker) statt, anlässlich der Vortragsreihe 10 Jahre Visuelle Soziologie. Hinweisen möchten wir hier besonders auf einen Vortrag mit Angela McRobbie und Tatjana Turanskyj: Working Lives of Women in Neo-Liberal Times: The New Feminist Cinema of Tatjana Turanskyj in the Frame of Visual Sociology thematisiert Tatjana Turanskyjs Filmpraxis unter Gesichtspunkten des Feminismus und Diskursen über schöpferische Arbeit.
17. November 2017, 15 Uhr, Institut für Soziologie, Rooseveltplatz 2, 1090 Wien, Seminarraum 3

Zum Film:
Helena (Julia Hummer), 29, alleinerziehende Mutter einer elfjährigen Tochter, ist als Schauspielerin nur mäßig erfolgreich und verdient ihren Lebensunterhalt mit Sexarbeit in einem Escort-Service. Zu ihrer Mutter (Susanne Bredehöft), einer Gesangslehrerin, hat sie ein angespanntes Verhältnis. Auch von ihrem Job ist Helena zunehmend genervt. Als sie David (RP Kahl) kennenlernt, bietet sich ihr eine Chance. Momentaufnahmen einer zeitgenössischen, brüchigen weiblichen Arbeits-Biografie, Teil 2: Helena in Latex, Lack, Leder, Netzstrumpfhosen, mit langen Wimpern und Sexspielzeug bei der Arbeit. Männliche Kunden mit diversen sexuellen Vorlieben. Ein Casting, bei dem sie eine “notgeile“ Frau spielt. Ein postfeministischer Vortrag zu Körper, Alter, Schönheitsoperationen. Und immer wieder: Sex als Performance. Ökonomisierte Beziehungen. Körper-Bilder im Diskurs. Die Mutter steht für eine Zeit, in der “weibliche Selbstverwirklichung“ noch anders buchstabiert wurde. Die kleine Tochter sagt ein Gedicht von Heine auf. Schließlich denkt Helena sich eine neue sexuelle Dienstleistung aus, und als die Jagd beendet ist, die Frauen erlegt sind, die Männer triumphieren, steht sie da, streng, schön und unerbittlich. Wie eine absolute Herrscherin. (Birgit Kohler, Berlinale Forum)

Wir danken dem Admiral Kino und seiner Betreiberin Michaela Englert für die Kooperation sowie Zantho für feine Weine.

Danke an unsere KinoSalon-Förderer:

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