Darum Quote!

7 Argumente für die Geschlechterquote in der Filmbranche

1. Parität zwischen den Geschlechtern ist im österreichischen Gleichbehandlungsgesetz verankert.
Damit der Gleichberechtigung auch faktische Gleichstellung folgt, brauchen wir entsprechende Regulatorien, die in ein diskriminierendes System eingreifen und faktische und strukturelle Ungleichheit kompensieren.

2. Eine Quote kurbelt den Wettbewerb an und fördert so Qualität.
Das Argument, dass Quoten die Qualität gefährden, ist vielfach widerlegt. Im Gegenteil: Die Quote bringt Dynamik in die Branche. Durch den erhöhten Wettbewerb und die Vielfalt der neuen Perspektiven steigt die Qualität.

3. Eine Quote wirkt struktureller Diskriminierung entgegen.
Z.B. das Leaky Pipeline Syndrome: Von 40% Frauen*, die an Filmhochschulen ausgebildet werden, kommen nur 20% im Beruf an. Bei Männern* verhält es sich umgekehrt. Es sind weit mehr Männer* in der Filmbranche beschäftigt, als ausgebildet werden. Elternschaft und Care-Arbeit stellen aufgrund gesamtgesellschaftlicher Miss-Verhältnisse nach wie vor für Frauen* eine ernsthafte Karrierehürde dar.

4. Eine Quote erhöht den Frauen*anteil in allen Bereichen der Filmarbeit – Role Models!
Frauen* sind in fast allen Berufssparten unterrepräsentiert (Ausnahme: Maske und Kostüm). Die Absenz weiblicher* Rolemodels ist ein Nachteil für Frauen* auf ihrem Karriereweg, denn feststeht: If she can see it, she can be it!

5. Nur eine Quote kann die gläsernen Decken sprengen und faktisch Veränderung bringen.
Trotz Gesetzeslage und Selbstverpflichtung zur Frauen*förderung im Sinne der Gleichstellung der Geschlechter hat sich in den vergangenen zehn Jahren wenig verbessert. Es zeigt sich in unterschiedlichsten Branchen und Ländern, das Veränderung nur „top down“ (von Entscheidungsträger*innen bzw. Institutionen und nicht aus der Branche heraus) funktioniert und Privilegien nicht freiwillig aufgegeben werden.

6. Eine Quote zeigt Wirkung gegen unbewusste Vorurteile, denen wir alle unterliegen.
Negative Stereotypisierung bewirkt, dass Frauen* als höheres Risiko gelten. Die Branche ist risikoscheu und konservativ: Entscheider*innen greifen gern auf bekannte Formate als auch Personen zurück, d.h. es werden die herrschenden Strukturen reproduziert. Es zeigt sich in der Evaluierung der Zahlen durchgehend, dass Frauen* Zugang zu deutlich niedrigeren Budgets haben als Männer* und dass der Anteil von Frauen* in Schlüsselpositionen mit steigenden Budgets abnimmt.

7. Eine Quote ermöglicht eine Vielfalt der Perspektiven.
Um die Realität, in der wir leben, in Filmen widerzuspiegeln, sind mehr und andere Perspektiven als bisher erforderlich. Film reagiert nicht nur auf gesellschaftliche Tendenzen, in dem er sie abbildet, sondern formt Gesellschaft auch. Nur eine Filmbranche, die so vielfältig ist, wie die Gesellschaft selbst und somit für diese relevant, kann dauerhaft für das Publikum und somit den Markt erfolgreich sein.